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FAQ

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Was ist das Ziel des Forschungsprojekts „AutoFlex“?

Ziel des Forschungsprojekts „AutoFlex“ ist die Entwicklung und Konzeptionierung eines dynamischen Stromtarifs, welcher die Strompreisschwankungen der Strombörse an die Kundinnen und Kunden im Gewerbe und Privathaushalt weitergibt. Dafür gilt es, insbesondere den derzeit noch großen manuellen Aufwand sowie die Kosten zur Verbrauchsverlagerung zu reduzieren, sodass künftig auch flexible Anlagen kleinerer Leistungsklassen einen dynamischen Stromtarif nutzen können. Das können sowohl Anlagen kleinerer Gewerbebetriebe (z. B. Bäckereien, Supermärkte) oder leistungsintensive Geräte in Privathaushalten (z. B. Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen) sein.

Dadurch sollen Gewerbe- und Privatkundinnen und -kunden angeregt werden, ihre Lasten zu verschieben und dadurch Energie vermehrt zu nutzen, wenn sie auch produziert wird. Zu Zeiten günstigen Stroms herrscht ein ausreichendes Angebot an Strom, Verbraucherinnen und Verbraucher sollten ihren Strombezug erhöhen. Zu Zeiten hoher Strompreise herrscht eine Stromknappheit, Verbraucherinnen und Verbraucher sollten zu diesen Zeiten ihre Lasten möglichst reduzieren. Dadurch können dargebotsabhängige Erneuerbare Energien ins Energiesystem integriert und ein netzdienliches Verhalten seitens der Verbraucherseite gefördert werden. Ein Vorteil eines dynamischen Stromtarifs ist, dass dieser lediglich durch die Preissignale den Anreiz gibt, Last zu verschieben. Die Entscheidung, ob und wieviel Last verschoben wird, liegt in jedem Fall immer bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Gleichzeitig ergibt sich durch die Förderung der Integration und vermehrte Nutzung Erneuerbarer Energien für Gewerbe- und Privatkundinnen und -kunden eine Möglichkeit, den persönlichen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Weiterhin lassen sich durch die Nutzung von Lastverschiebungspotenzialen und einen dynamischen Stromtarif langfristig die Strombezugskosten senken.

Welchen Mehrwert bietet das Forschungsprojekt AutoFlex für mein Gewerbe bzw. meinen Haushalt?

Das Forschungsprojekt AutoFlex gibt kleineren Gewerbeunternehmen und Privathaushalten die Möglichkeit unter Einsatz ihrer Flexibilität die Integration der Erneuerbaren Energien in das Energiesystem zu unterstützen und ein netzdienliches Verhalten auf der Verbraucherseite zu fördern. Gleichzeitig ergibt sich durch die Förderung der Integration und vermehrte Nutzung Erneuerbarer Energien für Gewerbe- und Privatkundinnen und -kunden eine Möglichkeit, den persönlichen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Außerdem lassen sich durch die Nutzung von Lastverschiebungspotenzialen und einen dynamischen Stromtarif langfristig die Strombezugskosten senken. Je nach Höhe des Energieverbrauchs kann hierbei die mögliche Einsparung variieren.

Die Teilnahme am Forschungsprojekt hat zusätzlich den Vorteil, dass teilnehmende Gewerbebetriebe für den bald eintretenden „Strommarkt der Zukunft“ vorbereitet werden und sofort auf zu erwartende Änderungen im Strommarktdesign wie beispielsweise der Dynamisierung einzelner Stromkostenbestandteile reagieren können.

Durch die Teilnahme am Forschungsprojekt erhalten die Gewerbebetriebe und Privatpersonen Kenntnisse über den Wert ihrer Flexibilität sowie dessen möglicher Vermarktung. Darüber hinaus bietet das Forschungsprojekt die Möglichkeit, die aufgedeckte Flexibilität zu vermarkten.

Welche Kosten sind mit der Teilnahme am Forschungsprojekt „AutoFlex“ verbunden?

Die Teilnahme am Forschungsprojekt ist kostenfrei, alle anfallenden Kosten für Hardware, IKT-Anbindung sowie Installation werden vom Projektkonsortium übernommen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass das Projektkonsortium für die Klärung auftretender Fragen punktuell Unterstützung der Gewerbebetriebe und Privatpersonen benötigt.

Wie ist das Vorgehen, wenn sich ein Unternehmen bzw. eine Privatperson für die Teilnahme am Forschungsprojekt AutoFlex interessiert?

Sollten Sie Interesse an der Teilnahme des Forschungsprojekts AutoFlex haben, so kontaktieren Sie uns bitte unverbindlich. Gerne stellen wir Ihnen das Forschungsprojekt persönlich im Betrieb oder Zuhause vor. Anschließend freuen wir uns über eine angeregte Diskussion zur möglichen Umsetzung variabler Stromtarife bei Ihnen und überlegen, ob eine Teilnahme am Forschungsprojekt sinnvoll ist. 

Eva-Maria Goertz

Neue Effizienz GmbH

Projektleiterin

0202 96 35 06-13

goertz(at)neue-effizienz.de

 

Wie ist das Vorgehen, wenn man sich zur Teilnahme am Forschungsprojekt AutoFlex entschieden hat?

Wie ist das Vorgehen, wenn man sich zur Teilnahme am Forschungsprojekt AutoFlex entschieden hat?

Das Forschungsprojekt wird in fünf Schritten durchgeführt. Ziel ist es, dass jeder beteiligte Betrieb bzw. Haushalt schon während der Projektlaufzeit die aufgedeckte Flexibilität durch einen im Rahmen des Forschungsprojekts entwickelten dynamischen Stromtarif einsetzen und somit die netzdienliche Integration der Erneuerbaren Energie fördern kann.

Schritt 1: Identifikation geeigneter Prozesse

Da davon auszugehen ist, dass nicht alle Prozesse Lastverschiebungspotenzial bieten, müssen diejenigen mit dem vielversprechendsten Lastverschiebungspotenzial herausgearbeitet werden. Dies geschieht auf Grundlage einer Analyse von betrieblichen bzw. privaten sowie technischen Restriktionen der jeweiligen Prozesse.

Schritt 2: Untersuchung des Lastverschiebungspotenzials

Nachdem im vorherigen Schritt die zu untersuchenden Prozesse festgelegt wurden, müssen alle benötigten Prozessdaten zusammengeführt werden. Auf Basis dieser fundierten Information kann anschließend das Lastverschiebungspotenzial untersucht werden.

Schritt 3: Entwicklung eines Vermarktungskonzepts

Auf Grundlage der zuvor durchgeführten Untersuchungen zum Lastverschiebungspotenzial wird ein Konzept zur optimalen Vermarktung der jeweiligen Prozesse erstellt. Je nach vorhandener Flexibilität und Vermarktungsstrategie werden die Eigenschaften des dynamischen Stromtarifs festgelegt.

Schritt 4: Umsetzung des Konzepts

Wurde in den vorhergehenden Schritten die Einführung eines dynamischen Stromtarifs für sinnvoll bewertet, so wird das zuvor erstellte Vermarktungskonzept in diesem Schritt technisch umgesetzt.

Schritt 5: Feldtest

Abschließend soll in einem Feldtest die Praxistauglichkeit der Anwendung eines dynamischen Stromtarifs unter dem zuvor erarbeiteten und umgesetzten Konzept überprüft und nachgewiesen werden.

Was kann man sich unter zeitlich verschiebbaren Prozessen vorstellen?

Zeitlich verschiebbare Prozesse sind Prozesse, welche nicht immer zu einem festen Zeitraum laufen müssen, sondern mit einer gewissen Vorlaufzeit in einen anderen Zeitraum verschoben werden können. Besonders geeignet sind hierfür Prozesse mit Wärme- und Kälteanwendungen, Prozesse mit ungenutzten vor- oder nachgelagerten Lagerflächen für Zwischenprodukte oder Prozesse, welche nicht maximal ausgelastet sind. Im Gewerbebetrieb kann dies z. B. ein Kühlprozess für Produkte, im Privathaushalt z. B. der Ladeprozess für ein Elektrofahrzeug sein.

Muss der Liefervertrag zwischen meinem Unternehmen bzw. Haushalt und dem Energieversorger geändert werden?

Prinzipiell nein. Es bestehen Möglichkeiten und Konzepte zur ausschließlichen Vermarktung von flexiblen Prozessen. Das heißt, dass in einem ersten Schritt keine Veränderung der bestehenden Verträge notwendig ist. Das Projektkonsortium untersucht und bewertet das Lastverschiebungspotenzial der flexiblen Prozesse. Fällt die Bewertung positiv aus, so kann in einem nächsten Schritt ausschließlich die Flexibilität der Prozesse mittels eines dynamischen Stromtarifs durch die WSW Energie & Wasser AG vermarktet werden.

Wird meine Teilnahme an AutoFlex öffentlichkeitswirksam kommuniziert?

Soweit gewünscht, kann die Beteiligung des Gewerbebetriebs bzw. des Privathaushalts an diesem Forschungsprojekt gerne im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit erwähnt werden. Alternativ ist es genauso möglich, die gesammelten Daten und Erkenntnisse vertraulich zu behandeln.

Betriebsspezifische Fragestellungen

Wie beeinflussen dynamische Stromtarife das aktuelle Tagesgeschäft? Welche weiteren Auswirkungen haben dynamische Stromtarife auf meinen Betrieb?

Die Einführung dynamischer Stromtarife sollte sich auf keinen Fall negativ auf das aktuelle Tagesgeschäft auswirken. Hauptziel eines jeden Betriebes ist die Ausführung des jeweiligen Kerngeschäftes bzw. der Produktion der jeweiligen Produkte. Die Preissignale der dynamischen Stromtarife sind lediglich als ein weiterer Parameter in der optimalen Produktionsweise zu sehen. Durch diesen weiteren Parameter kann es sein, dass einige Produktionsschritte, welche als flexibel anzusehen sind, zeitlich anders positioniert werden. Im Endergebnis darf dies aber nicht die eigentliche Produktion des Betriebes beeinflussen.

Ziel des Forschungsprojekts ist es, herauszufinden, welche Produktionsschritte bzw. Prozesse unter Berücksichtigung von Preissignalen gesteuert werden können, ohne die Gesamtproduktion des Betriebes zu beeinflussen.

Müssen meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun immer sonntags oder nachts arbeiten?

Da die Strompreise sonntags oder auch nachts teils sehr günstig sind, kann es durchaus sinnvoll sein, geeignete Prozesse auf einen Sonntag oder in die Nacht zu legen. Allerdings müssen hier weitere Einflussfaktoren wie beispielsweise steigende Personalkosten bzw. mangelnde Personalverfügbarkeit berücksichtigt werden.

Ein wichtiges Kriterium zeitlich variabler Stromtarife ist, dass hierdurch lediglich Preissignale vorgegeben werden, wie auf diese Signale reagiert wird, entscheidet immer der Betrieb selbst.

Privatpersonenspezifische Fragestellungen

Wie beeinflussen dynamische Stromtarife meinen Alltag?

Die Preissignale der dynamischen Stromtarife sind lediglich als Signal zu verstehen, um private Prozesse wie bspw. das Laden eines Elektrofahrzeuges oder die Laufzeit einer Wärmepumpe zu optimieren. Durch dieses Signal kann es sein, dass ein Prozess, welcher als flexibel anzusehen ist, zeitlich anders positioniert wird. Aber ob und unter welchen Bedingungen dies geschieht, geben Sie als Privatperson vor.

Ziel des Forschungsprojekts ist es herauszufinden, welche Prozessschritte unter Berücksichtigung von Preissignalen gesteuert werden können, ohne negativ in die Alltagsplanung einzugreifen.