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Energielösungen
Lesezeit: 4 Min.

Nur Strom verbrauchen, wenn er gerade günstig ist – Unser Tal.Markt Flex

Jeder möchte am liebsten nur dann Strom beziehen, wenn er möglichst günstig ist. Kein Problem!

Mit den dynamischen Stromtarifen ergeben sich nun ganz neue Möglichkeiten. Sie lassen den Kunden aktiv teilnehmen und an niedrigeren Preisen partizipieren. Wir finden, dass dies eine wichtige Entwicklung ist und bieten nun mit dem Tal.Markt Flex einen ersten dynamischen Stromtarif an.

In unserem Interview mit unserem Experten Bastian Dette zeigen wir wann der beste Zeitpunkt ist, um den Strom zuhause zu nutzen.

Tal.Markt Flex – der dynamische Stromtarif der Wuppertaler Stadtwerke 

Über unseren Tal.Markt Flex haben wir ja bereits berichtet. Die Pilotphase mit 50 Kunden, welche exklusiv den Tarif „testen“ können, läuft und deshalb haben wir unserem Experten Bastian Dette ein paar Fragen zum aktuellen Stand gestellt.

WSW: Hallo Bastian, schön, dass du uns einige Fragen rund um den Tal.Markt Flex beantwortest. Kannst du uns nochmal ganz kurz erklären, was der Tal.Markt Flex denn ist?

Bastian Dette: Klar. Der Tal.Markt Flex ist unser dynamischer Stromtarif, bei dem sich die Preise an den Börsenpreisen orientieren. 

Tal.Markt Flex - Wie funktioniert er für den einzelnen Kunden?

WSW: Was heißt das konkret? Wie funktioniert die Systematik dahinter?

Bastian Dette: Ganz einfach ausgedrückt funktioniert das so: Das Preissignal ist ein Parameter für die Verfügbarkeit Erneuerbarer Energien einerseits sowie der Stromnachfrage andererseits. Vereinfacht gesagt kann unterstellt werden, dass ein hohes Angebot zu geringen Preisen führt und andererseits hohe Preise aus einem geringen Dargebot resultieren. Das Preissignal kann die Nachfrage partizipativ lenken und unterstützt die Vermeidung  von Netzengpässen, wenn die Stromnachfrage stärker der Verfügbarkeit folgt. Für den Kunden heißt das:  Ich sehe, dass der Preis niedrig ist und verbrauche dann den Strom. Lade beispielsweise mein E-Auto. Der Strompreis ist hoch. Dann verschiebe ich meinen Stromverbrauch bis der Preis wieder sinkt.

WSW: OK. Soweit verstanden. Aber wie bzw wo sieht der Kunde denn die Preise?

Bastian Dette: Wir haben zwei Möglichkeiten: Das Tal.Markt Flex Dashboard. Hier sieht der Kunde Vergangenheitswerte, aktuelle Werte und auch Prognosen für die nächsten Tage. Dann gibt es die Energiepreisuhr. Sie zeigt die Preise der nächsten 12 Stunden. Und nicht zu vergessen die „Preis-Heatmap“, welche für jeden zugänglich und abonnierbar über den MQTT-Feed ist.

WSW: Preis Heatmap und MQTT-Feed musst du uns nochmal erklären.

Bastian Dette: Die MQTT-Schnittstelle ist eine technische Schnittstelle für mögliche sogenannte Maschine-Zu-Maschine Kommunikation. Über einen zentralen „Nachrichten-Verteiler“ kommunizieren wir die stündlichen Energiepreise über das Internet – vergleichbar mit einem Radiosender – ohne direkte Verbindung zum empfangenden Endgerät. IoT Geräte, Energiemanagementsysteme oder Hausautomatisierungssysteme können diese Nachrichten empfangen und verarbeiten, bspw. Geräte preisabhängig ein- oder ausschalten – z. B. das Ladegerät eines Pedelec-Akkumulators. Die Ladung des eigenen Elektromobils über eine steuerbare Wallbox in der Garage oder im Carport lässt sich auf diese Weise preisabhängig regeln.

Tal.Markt Flex - Einführung einer Pilotphase

WSW: Das Prinzip haben wir jetzt verstanden und auch, wo wir die Preise einsehen können. Klingt alles super. Wieso gibt es denn erstmal nur die kleine Pilotphase und nicht sofort der Zugang für alle Kunde?

Bastian Dette: Dass wir eine Early-Access Phase mit 50 Kunden gestartet haben hat mehrere Gründe. Zum einen können wir so die Systeme auf ihre Zuverlässigkeit und ihre Bedienung testen. Es gibt uns die Gelegenheit mit den 50 Kunden in Kontakt zu treten und direkt Verbesserungsvorschläge und Optimierungen umzusetzen. Und natürlich auch die Chance Fehler zu bemerken und zu beheben. Der andere Grund sind die technischen Voraussetzungen. Möchte der Kunde den Tal.Markt Flex, so benötigt er ein intelligentes Messsystem, dass vor Ort eingebaut werden muss. Und er muss den Tal.Markt Flex Tarif aktivieren und das Dashboard installieren. Dabei wollen wir die notwendige Unterstützung der vielen Kolleginnen und Kollegen nicht vergessen, vom Kundenservice bis zur Abrechnung, deren Prozesse in erheblichen Maß betroffen sind, denn bei genauer Betrachtung wird schnell klar, dass solche Produkte nennenswerte Änderungen in den Arbeitsabläufen und gänzlich anders gelagerte Nachfragen auf der Kundenseite induzieren. Vieles lernen wir auf Grundlage dieser Pilotphase, dass uns helfen wird, uns für die Zukunft gut aufzustellen. Denn klar ist: die Zukunft der elektrischen Energieversorgung wird dezentraler, intelligenter und umfänglicher.

Tal.Markt Flex - Die Weiterentwicklung und zukünftiges Handeln

WSW: Und wie geht es jetzt weiter?

Bastian Dette: Wir werten die Kundenrückmeldungen aus, nehmen die Optimierungen vor und schauen, dass wir die Prozesse standardisieren. Dann wird der Tal.Markt Flex in die Meine WSW App eingebaut und dann können alle den Tarif abschließen. Nebenbei bemerkt wartet das Energiewirtschaftsrecht bereits mit der nächsten Anpassung zur Verbesserung der systemdienlichen Integration neuer elektrischer Verbraucher wie Wärmepumpen und Wallboxen auf. Vermutlich zum 01.01.2024 werden die Netznutzungsentgelte dahingehend angepasst, dass steuerbare Verbraucher bei vermeintlich kritischen Netzzuständen durch Leistungsänderung reagieren. Neben dem bundeseinheitlichen Preissignal wird also auch die lokale Netzverträglichkeit Berücksichtigung finden. Die Gegenleistung für den Kunden kann dann ein variables oder gar dynamisches Netznutzungsentgelt sein.

WSW: Danke Bastian für deine Zeit!

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