Dekarbonisierung – Maßnahmen für die Energiewende
Dekarbonisierung bedeutet, Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid zu reduzieren. Das Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und stattdessen auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen, wie beispielsweise Sonne, Wind und Wasser. Durch diese Veränderungen können wir den Klimawandel bekämpfen und eine nachhaltige Zukunft schaffen. Die Dekarbonisierung betrifft verschiedene Bereiche wie Energieerzeugung, Industrie und Verkehr. Sie erfordert neue Technologien, effizientere Nutzung von Energie und Veränderungen in unserem Verhalten.
Wir sind Wegbereiter für die Energiewende
Wir als WSW entwickeln im Rahmen unserer Strategie zur Reduzierung von CO2-Emissionen neue nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle. Erneuerbare Energien sind unsere Antwort auf die Klimakrise und die Veränderungen in der Energie- und Wärmeversorgung. Unsere Tochtergesellschaft WSW Energie & Wasser AG konzentriert sich dabei auf dezentrale, digitale und nachhaltige Lösungen für Wärme und Energie. Wir bieten unseren Kunden eine Vielzahl von Dienstleistungen zur Energieversorgung, Wärmeversorgung und Energieeffizienz von Gebäuden an. Die Unterstützung der Wärmewende im Gebäudebestand in Wuppertal ist ein wichtiges Element unserer Strategie zur Reduzierung von CO2-Emissionen.
Wir haben uns vorgenommen, bis 2030 unsere CO2-Emissionen um 80 Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 1990 zu reduzieren. Dies geht über die gesetzlich vorgeschriebenen 65 Prozent hinaus. Unsere endgültige Zielsetzung ist es, bis 2035 vollständig klimaneutral zu sein, anstatt der gesetzlichen Vorgabe von 2045. Um diese Ziele zu erreichen, haben wir eine umfassende Strategie zur Reduzierung von CO2-Emissionen entwickelt.
Gas und Wärme: für eine nachhaltige Zukunft
Wir setzen nicht nur auf klimaneutrale Produkte, sondern auch auf den Ausbau der Fernwärme, Wärmepumpen und Geothermie. Das Potenzial für Geothermie in Wuppertal wird derzeit in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut untersucht. Bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien konzentrieren wir uns besonders auf Photovoltaikanlagen auf Dach- und Freiflächen.
Strom- und Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren Energien
Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist seit den 2010er-Jahren ein wichtiges strategisches Ziel für uns. Mit dem Projekt "Talwärme" bieten wir unseren Kunden bereits seit einigen Jahren klimafreundlich erzeugte Wärme aus dem Müllheizkraftwerk der AWG an. Derzeit modernisieren wir das Talwärmenetz in der Elberfelder Innenstadt, um die Wärmeversorgung in großen Teilen der Stadt klimaneutral zu machen.
Für Stadtgebiete, die nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen werden können, bieten wir alternative Lösungen wie Wärmepumpen anstelle von Öl- oder Gasheizungen. Die Bedeutung von Erdgas als Wärmeenergie wird in Zukunft abnehmen, daher planen wir den Rückbau des Gasnetzes und den Einsatz dezentraler Wärmelösungen.
Bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien konzentrieren wir uns vor allem auf Freiflächen-Photovoltaik in Wuppertal und die Nutzung von Onshore-Windkraftanlagen außerhalb der Stadt. Wir streben eine Gesamtleistung von 80 Megawatt peak für Photovoltaikanlagen an, die auf WSW-Eigentum wie Umspannwerken, kommunalen Freiflächen und großen Gebäudedächern installiert werden könnten.
Außerdem sind wir bereits an verschiedenen Windparks und Windpark-Projekten beteiligt und planen, unser Engagement in diesem Bereich weiter auszubauen.
Erneuerbare Energielösungen
Unser Portfolio an erneuerbaren Energielösungen umfasst Photovoltaikanlagen auf Dächern, Heimspeicher für den kombinierten Betrieb mit Photovoltaikanlagen in Einzelhäusern, dezentrale Wärmeversorgung direkt in den Haushalten der Wuppertaler, Quartierslösungen für eine dezentrale und klimafreundliche Energieversorgung sowie Angebote für Elektromobilität, einschließlich dem Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Installation von privaten Wallboxen sowie der Elektrifizierung unserer Busflotte bei WSW mobil.
Die Energiezukunft ist klimaneutral, dezentral und digital vernetzt und wir sind nicht nur Teil davon, sondern auch Wegbereiter.
Auf dem Weg zur Mobilitätswende
Als WSW sind wir davon überzeugt, dass der Klimawandel sich zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit entwickeln kann. Um diesem zu begegnen, wird es erforderlich sein, auch im Bereich unserer Mobilität grundlegend im Sinne einer Mobilitätswende umzudenken. Die Mobilitätswende ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die langfristig nur im Zusammenspiel vieler Akteure gelingen kann. Unsere Vision ist es, umweltfreundliche Mobilitätslösungen anzubieten, die es unseren Kundinnen und Kunden ermöglichen, sauber und effizient von A nach B zu kommen. Als Wegbereiterin möchten wir einen Beitrag zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Zukunft zu leisten, in der Mobilität nicht länger auf Kosten unserer Erde geht.
Warum Mobilitätswende?
Unsere herkömmliche Mobilität, insbesondere der motorisierte Individualverkehr, angetrieben von fossilen Brennstoffen, belastet unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Klimawandel, Luftverschmutzung und knappe Ressourcen sind nur einige der Probleme, die uns dazu drängen, unser Verhalten grundlegend zu ändern. Die Mobilitätswende bietet die Möglichkeit, Veränderungen herbeizuführen und nachhaltige Mobilitätslösungen zu fördern.
Verkehr verlagern
Die Verlagerung von Verkehren weg vom motorisierten Individualverkehr hin zum Umweltverbund ist entscheidend für eine nachhaltige Mobilitätswende. Sie zielt darauf ab, den Anteil umweltfreundlicher Verkehrsmittel, wie dem öffentlichen Nahverkehr zu erhöhen und den Anteil von Individualverkehr und fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Dies trägt zur Verbesserung der Luftqualität, Reduzierung von Lärm und CO2-Emissionen sowie einer insgesamt lebenswerteren Umwelt bei.
Für die Stadt Wuppertal, aber auch über die Stadtgrenzen hinaus bieten wir bereits heute ein ÖPNV-Angebot, das in Umfang und Qualität über die reine Daseinsvorsorge hinaus geht und den Menschen Mobilität ohne eigenen PKW ermöglicht. Über das bundesweit gültige Deutschland-Ticket schaffen wir darüber hinaus gemeinsam mit dem Bund und Land NRW finanzielle Anreize, weitere Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen.
Langfristig ist unser Ziel, den modal split durch Investitionen in Angebot und Infrastruktur weiter in Richtung nachhaltiger Verkehrsalternativen verschieben zu können. Klar ist aber auch, dass dies unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen aus unseren eigenen Mitteln nicht umsetzbar ist, sondern es einer auskömmlichen Finanzierung, des entschlossenen Zutuns der Politik und letztlich der individuellen Entscheidung eines jeden Einzelnen bedarf.
Alternative Antriebe
Unser strategisches Ziel ist die Umstellung der Antriebe (Bus, Nutzfahrzeuge, PKW) auf saubere und energieeffiziente Technologien zum Schutze des Klimas. Maßgeblich an dieser Stelle ist seit 2021 das Gesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge, das die Umsetzung der sogenannten „Clean Vehicles Directive“ der EU in Deutschland regelt. Mit dem Gesetz werden bei der öffentlichen Auftragsvergabe erstmals verbindliche Mindestziele für emissionsarme und -freie PKW sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge, insbesondere für Busse im ÖPNV, für die Beschaffung vorgegeben. Die Vorgaben gelten seit 2021 und verpflichten die Verkehrsunternehmen, dass ein bestimmter Teil neu angeschaffter Fahrzeuge emissionsarm oder -frei sein muss.
Aktuell setzen wir hier auf fortschrittliche Wasserstofftechnologie und setzen 30 Wasserstoffbusse unterschiedlicher Hersteller ein; weitere sollen folgen. Die Leistung der Busse liegt zwischen 210 und 250 Kilowatt. Mit einer Tankfüllung von etwa 38 Kilogramm Wasserstoff beträgt die Reichweite circa 350 Kilometer. Auch die Betankungszeit von unter zehn Minuten ist mit der von Dieselbussen durchaus vergleichbar. Die WSW produzieren den Wasserstoff gemeinsam mit der AWG mithilfe von Strom aus dem Müllheizkraftwerk Korzert. Die WSW sind in Bezug auf Wasserstoffbusse einer der Vorreiter im ÖPNV und haben 2021 den von der Fachzeitschrift „busplaner“ verliehenen „Nachhaltigkeitspreis 2021“ gewonnen.
Verkehr vermeiden
Durch den konsequenten Ausbau digitaler Angebote in Kundeninformation und – vertrieb ermöglichen wir unseren Kundinnen und Kunden schrittweise alle Fragen rund ihre Mobilität bequem online von zu Hause aus klären zu können: Deutschlandticket, VRR-Abo oder die aktuellen Fahrpläne – der Weg ins MobiCenter ist nicht mehr zwingend erforderlich.
Das Vorantreiben der Digitalisierung ermöglicht perspektivisch eine nahtlose Einbindung weiterer (z.B. Sharing-)Angebote und Kooperationen mit weiteren Verkehrsdienstleister. Die Digitalisierung eröffnet an dieser Stelle neue Chancen für eine umweltfreundliche und effiziente Mobilität der Zukunft.
Als Arbeitgeberin gehen wir darüber hinaus mit gutem Beispiel voran und ermöglichen unseren Mitarbeitenden - je nach Einsatzgebiet - bis zu 60% von zu Hause zu arbeiten. Damit unterstützen wir, dass sich auch der dienstliche CO2-Fußabdruck unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessert.