Zum Inhalt springen Zur Hauptnavigation springen
Innenhof des Verwaltungsgebäudes der Wuppertaler Stadtwerke

Die Geschichte der WSW

Wir sind Wegbereiter. Gestern. Heute. Morgen

Die WSW wurden am 1. März 1948 als Wuppertaler Stadtwerke AG gegründet. Städtische Werke und die Wuppertaler Bahnen AG wurden zu einer gemeinsamen kommunalen Kapitalgesellschaft zusammengefasst. Die Gründung des neuen städtischen Unternehmens wurde im Rat der Stadt Wuppertal heftig als „Privatisierung“ diskutiert, letztlich aber mit den Bausteinen einer „freiwilligen Mitbestimmung“ und einem „Sozialdirektor“ mit großer Mehrheit beschlossen.

In mehr als 70 Jahren haben die WSW als Energieversorger und Mobilitätsdienstleister das Leben der Menschen sowie die wirtschaftliche Entwicklung in Wuppertal wesentlich geprägt. Zur Daseinsvorsorge mit Energie, ÖPNV, Trinkwasser und Stadtentwässerung gehören heute auch erneuerbare Energielösungen, intelligente ÖPNV-Konzepte und digitale Infrastruktur. Die WSW sind in Wuppertal Wegbereiter der Mobilitäts- und Energiewende. Mit klimaneutralen Produkten in allen Geschäftsfeldern leisten die WSW einen wesentlichen Beitrag, um Wuppertal bis 2035 klimaneutral zu machen.

Wir sind Wegbereiter

Gestern.Heute.Morgen.

Von nachhaltigen Energielösungen bis zu innovativen Infrastrukturprojekten – seit 75 Jahren sind wir Wegbereiter für Wuppertal. Wir decken mit unseren Tochtergesellschaften die Geschäftsfelder Energieversorgung, Trinkwasserproduktion, öffentlicher Personennahverkehr, Stadtentwässerung, Energiedienstleistungen, Abfallwirtschaft kommunal, regional und teilweise auch bundesweit ab. Mit rund 3.000 Beschäftigten gehört der WSW-Konzern zu den größten Arbeitgebern Wuppertals.

In den ersten Jahrzehnten nach der Unternehmensgründung existierten in Wuppertal mehrere Verkehrssysteme nebeneinander: Schwebebahn, Straßenbahn, Barmer Bergbahn, Omnibusse sowie mehrere O-Bus-Linien.  Seit Ende der 1980er Jahre kristallisierte sich daraus ein leistungsfähiges ÖPNV-Angebot heraus, das sich auf Schwebebahn und Busverkehr konzentrierte. 1980 gehörten die WSW zu den Gründungsmitgliedern des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr mit einem einheitlichen Produkt- und Tarifangebot für mehrere Millionen ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer zwischen Dortmund und Mönchengladbach. Größtes Infrastrukturprojekt im Wuppertaler Nahverkehr war der 1995 begonnene Schwebebahnausbau, d. h. die komplette Erneuerung von Fahrschiene, Traggerüst, sowie der meisten Stationen des Wuppertaler Wahrzeichens. Seit ihrer Gründung haben die WSW die Fahrzeugflotte der Schwebebahn zweimal vollständig erneuert. Die Wagen-Generationen von 1972 und 2015 brachten Technik und Fahrkomfort jeweils auf den neuesten Stand. Heute gehören zum Wuppertaler ÖPNV auch ein digitaler On-Demand-Verkehr mit elektrischen London Cabs sowie Brennstoffzellen-Busse, die mit Wasserstoff betrieben werden.

Chronik des ÖPNV

1959 

Stilllegung der Barmer Bergbahn
1962 Prototyp des ersten Schwebebahn-Gelenktriebwagens („Blauer Enzian“)
1972-74

Inbetriebnahme der Schwebebahn-Baureihe 72

1980

Gründung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR)

1987 Stilllegung der Straßenbahn
1995-2014 Schwebebahnausbau
2016-2022 Inbetriebnahme der Schwebebahn-Baureihe GTW 15
2020 Inbetriebnahme der ersten zehn Wasserstoff-Busse
2020 Start des digitalen On-Demand-Verkehrs „Hol mich! App“
2023 Einführung des Deutschlandtickets

 

Strom und Heizdampf wurden bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts in zwei Heizkraftwerken im Stadtgebiet produziert. Davon ist das Heizkraftwerk Barmen bis heute in Betrieb. Strom erhielten die Wuppertalerinnen und Wuppertaler aber auch aus Kraftwerken im Ruhrgebiet, die längst stillgelegt sind. Heute kommt der größte Teil der Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk der WSW-Tochter AWG. 2018 endete die Kohleverstromung in Wuppertal mit der Stilllegung des Heizkraftwerks Elberfeld. Bei der Stromproduktion stellen die WSW mehr und mehr auf erneuerbare Energien um. Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge mit öffentlichen Ladepunkten und Wallboxen steht bei den WSW weit oben auf der Agenda.

Gehörten in den 1950er Jahren noch Kohle und Kokereigas (so genanntes Stadtgas) zu den wichtigsten Energieträgern bei der Wärmeversorgung, so begann in den 1970er Jahren der Siegeszug des Erdgases als preiswerter und effizienter Brennstoff. Aber auch diesen fossilen Energieträger wollen die WSW zukünftig durch nachhaltige Wärmelösungen ersetzen. Mit Fernwärme und Wärmepumpen werden die WSW die Wärmewende in Wuppertal umsetzen. Auch Tiefengeothermie könnte dabei eine Rolle spielen.

Chronik der Energieversorgung

1952 Bau des Scheibengasbehälters Heckinghausen (stillgelegt 1997)
1956 Stilllegung des Gaswerks Westende
1958 Bau des Kugelgasbehälters Möbeck
1968-70 Umstellung der Gasversorgung auf Erdgas
1971 Übernahme der Bergischen Elektrizitäts-Versorgungsgesellschaft (BEV) durch die WSW
1976 Inbetriebnahme des AWG-Müllheizkraftwerks Korzert
1982/83 Stilllegung und Verkauf des Kraftwerks Kupferdreh
1984 Stilllegung des Gemeinschaftswerks Hattingen
1989 Modernisierung des Heizkraftwerks Elberfeld und Bau des 198 Meter hohen Schornsteins
2002 Bau der ersten Windkraftanlage auf Wuppertaler Stadtgebiet 
2009 Beteiligung der GDF SUEZ Energie Deutschland (heute ENGIE) an der WSW Energie & Wasser AG
2012 Erstes Windkraft-Projekt der WSW durch Beteiligung am Windpark Helmstadt bei Würzburg
2012 Errichtung der ersten öffentlichen WSW-Ladestation für Elektro-Fahrzeuge
2018 Start der Online-Plattform für regionalen Strom aus Erneuerbaren Energien „Talmarkt“
2018 Stilllegung des Heizkraftwerks Elberfeld und Inbetriebnahme der Süd-West-Pipeline für Fernwärme
2020 Start der Wasserstoffproduktion für den Busbetrieb mit Strom aus dem AWG-Müllheizkraftwerk
2022 Start Dekarbonisierungsstrategie mit dem Ziel Klimaneutralität bis 2035
2022 Beginn des Fernwärmeausbaus in der Elberfelder Innenstadt (Projekt „Elberfeld 2030“)
2023 Start der Erneuerbaren Energielösungen

 

Zu den größten WSW-Projekten der letzten Jahrzehnte gehört neben dem Schwebebahnausbau der Bau des Entlastungssammlers Wupper. Er ist zentraler Bestandteil der Wuppertaler Stadtentwässerung, die für öffentliche Hygiene, Umwelt-, Gewässer- und Hochwasserschutz unverzichtbar ist. Als Reaktion auf den Klimawandel werden die WSW das Kanalnetz weiter ertüchtigen und ausbauen. Dazu gehört auch die Verlängerung des Wuppersammlers nach Osten.

Chronik der Stadtentwässerung

1997 Die WSW übernehmen Betrieb des gesamten Kanalnetzes von der Stadt Wuppertal
2010

Fertigstellung des Entlastungssammler Wupper (ESW) nach 20-jähriger Bautätigkeit

2023 Baubeginn der Verlängerung des ESW

 

Für die Trinkwasserversorgung der Wuppertaler Bevölkerung betreiben die WSW drei Wasserwerke – in Herbringhausen, Dabringhausen und Düsseldorf-Benrath. Das Wuppertaler Trinkwasser ist ein Lebensmittel höchster Qualität, das nach strengen Kriterien gemäß Trinkwasserverordnung laufend überwacht wird. Die Rohwassergewinnung in den Talsperren haben die WSW an den Wupperverband abgegeben.

Chronik der Trinkwasserversorgung

1971-74 Bau des Wasserbehälters Oberbergische Straße
1973 Gründung der Bergischen Trinkwasserverbund GmbH (BTV)
1975 Bau der Wassertürme Lichtscheid und Nächstebreck
1985

Fertigstellung Große Dhünn-Talsperre mit dem Wasserwerk Dabringhausen

1986 Bau des Wasserturms Hatzfeld
1988

AVU übernimmt Wasserwerk Volmarstein von den WSW

2013 Übernahme der Trinkwasserversorgung durch die Stadt Wuppertal, Verbleib der Betriebsführung Wasserwerke, Transportleitungen und Verteilnetz bei den WSW

 

Die Wurzeln der 1948 gegründeten Wuppertaler Stadtwerke reichen bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. Als Zentrum der Frühindustrialisierung entstand im Wuppertal schon früh eine Infrastruktur für Straßenbeleuchtung, Energieversorgung, Trinkwasser und Verkehr. Besonders die Städte Elberfeld und Barmen investierten in innovative Lösungen der öffentlichen Daseinsvorsorge wie Elektrizitätswerke, Fernwärmeversorgung und die Schwebebahn.

Gaslampen und Dampfturbinen

1838 führte Elberfeld die Beleuchtung öffentlicher Straßen und Plätze mit Gaslampen ein - der Beginn der öffentlichen Energieversorgung. Elberfeld war außerdem 1887 die erste preußische Großstadt mit kommunaler Stromversorgung. Barmen folgte ein Jahr später. Das erste kommunale Gaswerk gab es dort schon 1845. Fernwärme wurde in Wuppertal erstmals 1908 genutzt. Sie wurde aus der Müllverbrennungsanlage Klingelholl ausgekoppelt. Außer Barmen und Elberfeld verfügten auch die bis zur Gründung Wuppertals im Jahr 1929 selbständigen Städte Ronsdorf, Cronenberg und Langerfeld über eigene Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke. 

Dass die Gründungsväter der Verkehrs- und Versorgungsbetriebe im Wuppertal innovativ waren und vorausschauend dachten, beweist nicht nur die Schwebebahn. Das Heizkraftwerk Elberfeld erhielt 1900, als erstes Kraftwerk auf dem Kontinent, Dampfturbinensätze mit je 1 Megawatt Leistung, die die damals üblichen Kolbendampfmaschinen ersetzten. 1911 nahm Barmen die erste deutsche Ferngasversorgung mit Kokereigas aus Hamborn in Betrieb.

Talsperren und Wasserwerke

Die Städte Elberfeld und Barmen schufen bereits vor 1900 mit der Gründung ihrer kommunalen Wasserwerke die Grundlage der heutigen Trinkwasserversorgung Wuppertals. Elberfeld bekam sein Trinkwasser aus dem heute noch existierenden Wasserwerk in Düsseldorf-Benrath. Barmen baute zunächst die Obere Herbringhauser Talsperre und später die Kerspe-Talsperre. Außerdem erhielten die Menschen in Barmen Trinkwasser aus dem Wasserwerk Volmarstein an der Ruhr.

Bergbahn, O-Bus, Schwebebahn

Die Geschichte des öffentlichen Personennahverkehrs in Wuppertal begann 1874 mit der Pferdeeisenbahn Barmen-Elberfeld. 1894 fuhr die erste elektrische Straßenbahn zwischen den Stationen Alter Markt und Heckinghausen. Im selben Jahr wurde die Barmer Bergbahn, die erste elektrisch angetriebene Zahnradbahn der Welt, auf der Strecke Clef – Toelleturm in Betrieb genommen.

Wichtigstes Verkehrsmittel war und ist jedoch die Schwebebahn. 1898 wurde mit dem Bau der Strecke begonnen. Die erste Teilstrecke Kluse - Vohwinkel wurde 1901 für den öffentlichen Fahrgastverkehr freigegeben. Der östliche Streckenabschnitt Kluse – Oberbarmen folgte 1903.
Zwischenzeitlich gab es auch O-Bus-Linien in Wuppertal. Das Straßenbahnnetz wurde nicht nur für die Personenbeförderung genutzt, sondern auch für Güterverkehr, unter anderem um Kohle zum Heizkraftwerk Barmen zu transportieren.

Kanalbau und Klärwerk

Ab circa 1875 begannen die Wupperstädte mit dem Bau eines Kanalnetzes. Hauptproblem waren damals häufige Hochwassersituationen, die zu großen hygienischen Problemen infolge der vielen Sickergruben mit Fäkalien führten. Man begann mit der Verlegung von Kanalleitungen für Regenwasser. In den Jahren 1890-94 wurde ein Hauptentwässerungskanal entlang der Wupper gebaut. Ein zweiter Hauptkanal diente zur Abführung des Schmutzwassers von Privatgrundstücken. Die höher gelegenen Stadtbezirke konnten erst ab circa 1900 an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen werden. Das städtische Klärwerk Buchenhofen ging 1906 in Betrieb. Es wurde später von der Wupper-Talsperren-Genossenschaft ausgebaut, dem Vorläufer des Wupperverbands.