Wir sind Wegbereiter
Gestern.Heute.Morgen.
Von nachhaltigen Energielösungen bis zu innovativen Infrastrukturprojekten – seit 75 Jahren sind wir Wegbereiter für Wuppertal. Wir decken mit unseren Tochtergesellschaften die Geschäftsfelder Energieversorgung, Trinkwasserproduktion, öffentlicher Personennahverkehr, Stadtentwässerung, Energiedienstleistungen, Abfallwirtschaft kommunal, regional und teilweise auch bundesweit ab. Mit rund 3.000 Beschäftigten gehört der WSW-Konzern zu den größten Arbeitgebern Wuppertals.
In den ersten Jahrzehnten nach der Unternehmensgründung existierten in Wuppertal mehrere Verkehrssysteme nebeneinander: Schwebebahn, Straßenbahn, Barmer Bergbahn, Omnibusse sowie mehrere O-Bus-Linien. Seit Ende der 1980er Jahre kristallisierte sich daraus ein leistungsfähiges ÖPNV-Angebot heraus, das sich auf Schwebebahn und Busverkehr konzentrierte. 1980 gehörten die WSW zu den Gründungsmitgliedern des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr mit einem einheitlichen Produkt- und Tarifangebot für mehrere Millionen ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer zwischen Dortmund und Mönchengladbach. Größtes Infrastrukturprojekt im Wuppertaler Nahverkehr war der 1995 begonnene Schwebebahnausbau, d. h. die komplette Erneuerung von Fahrschiene, Traggerüst, sowie der meisten Stationen des Wuppertaler Wahrzeichens. Seit ihrer Gründung haben die WSW die Fahrzeugflotte der Schwebebahn zweimal vollständig erneuert. Die Wagen-Generationen von 1972 und 2015 brachten Technik und Fahrkomfort jeweils auf den neuesten Stand. Heute gehören zum Wuppertaler ÖPNV auch ein digitaler On-Demand-Verkehr mit elektrischen London Cabs sowie Brennstoffzellen-Busse, die mit Wasserstoff betrieben werden.
Chronik des ÖPNV
1959 |
Stilllegung der Barmer Bergbahn |
1962 | Prototyp des ersten Schwebebahn-Gelenktriebwagens („Blauer Enzian“) |
1972-74 |
Inbetriebnahme der Schwebebahn-Baureihe 72 |
1980 |
Gründung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) |
1987 | Stilllegung der Straßenbahn |
1995-2014 | Schwebebahnausbau |
2016-2022 | Inbetriebnahme der Schwebebahn-Baureihe GTW 15 |
2020 | Inbetriebnahme der ersten zehn Wasserstoff-Busse |
2020 | Start des digitalen On-Demand-Verkehrs „Hol mich! App“ |
2023 | Einführung des Deutschlandtickets |
Strom und Heizdampf wurden bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts in zwei Heizkraftwerken im Stadtgebiet produziert. Davon ist das Heizkraftwerk Barmen bis heute in Betrieb. Strom erhielten die Wuppertalerinnen und Wuppertaler aber auch aus Kraftwerken im Ruhrgebiet, die längst stillgelegt sind. Heute kommt der größte Teil der Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk der WSW-Tochter AWG. 2018 endete die Kohleverstromung in Wuppertal mit der Stilllegung des Heizkraftwerks Elberfeld. Bei der Stromproduktion stellen die WSW mehr und mehr auf erneuerbare Energien um. Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge mit öffentlichen Ladepunkten und Wallboxen steht bei den WSW weit oben auf der Agenda.
Gehörten in den 1950er Jahren noch Kohle und Kokereigas (so genanntes Stadtgas) zu den wichtigsten Energieträgern bei der Wärmeversorgung, so begann in den 1970er Jahren der Siegeszug des Erdgases als preiswerter und effizienter Brennstoff. Aber auch diesen fossilen Energieträger wollen die WSW zukünftig durch nachhaltige Wärmelösungen ersetzen. Mit Fernwärme und Wärmepumpen werden die WSW die Wärmewende in Wuppertal umsetzen. Auch Tiefengeothermie könnte dabei eine Rolle spielen.
Chronik der Energieversorgung
1952 | Bau des Scheibengasbehälters Heckinghausen (stillgelegt 1997) |
1956 | Stilllegung des Gaswerks Westende |
1958 | Bau des Kugelgasbehälters Möbeck |
1968-70 | Umstellung der Gasversorgung auf Erdgas |
1971 | Übernahme der Bergischen Elektrizitäts-Versorgungsgesellschaft (BEV) durch die WSW |
1976 | Inbetriebnahme des AWG-Müllheizkraftwerks Korzert |
1982/83 | Stilllegung und Verkauf des Kraftwerks Kupferdreh |
1984 | Stilllegung des Gemeinschaftswerks Hattingen |
1989 | Modernisierung des Heizkraftwerks Elberfeld und Bau des 198 Meter hohen Schornsteins |
2002 | Bau der ersten Windkraftanlage auf Wuppertaler Stadtgebiet |
2009 | Beteiligung der GDF SUEZ Energie Deutschland (heute ENGIE) an der WSW Energie & Wasser AG |
2012 | Erstes Windkraft-Projekt der WSW durch Beteiligung am Windpark Helmstadt bei Würzburg |
2012 | Errichtung der ersten öffentlichen WSW-Ladestation für Elektro-Fahrzeuge |
2018 | Start der Online-Plattform für regionalen Strom aus Erneuerbaren Energien „Talmarkt“ |
2018 | Stilllegung des Heizkraftwerks Elberfeld und Inbetriebnahme der Süd-West-Pipeline für Fernwärme |
2020 | Start der Wasserstoffproduktion für den Busbetrieb mit Strom aus dem AWG-Müllheizkraftwerk |
2022 | Start Dekarbonisierungsstrategie mit dem Ziel Klimaneutralität bis 2035 |
2022 | Beginn des Fernwärmeausbaus in der Elberfelder Innenstadt (Projekt „Elberfeld 2030“) |
2023 | Start der Erneuerbaren Energielösungen |
Zu den größten WSW-Projekten der letzten Jahrzehnte gehört neben dem Schwebebahnausbau der Bau des Entlastungssammlers Wupper. Er ist zentraler Bestandteil der Wuppertaler Stadtentwässerung, die für öffentliche Hygiene, Umwelt-, Gewässer- und Hochwasserschutz unverzichtbar ist. Als Reaktion auf den Klimawandel werden die WSW das Kanalnetz weiter ertüchtigen und ausbauen. Dazu gehört auch die Verlängerung des Wuppersammlers nach Osten.
Chronik der Stadtentwässerung
1997 | Die WSW übernehmen Betrieb des gesamten Kanalnetzes von der Stadt Wuppertal |
2010 |
Fertigstellung des Entlastungssammler Wupper (ESW) nach 20-jähriger Bautätigkeit |
2023 | Baubeginn der Verlängerung des ESW |
Für die Trinkwasserversorgung der Wuppertaler Bevölkerung betreiben die WSW drei Wasserwerke – in Herbringhausen, Dabringhausen und Düsseldorf-Benrath. Das Wuppertaler Trinkwasser ist ein Lebensmittel höchster Qualität, das nach strengen Kriterien gemäß Trinkwasserverordnung laufend überwacht wird. Die Rohwassergewinnung in den Talsperren haben die WSW an den Wupperverband abgegeben.
Chronik der Trinkwasserversorgung
1971-74 | Bau des Wasserbehälters Oberbergische Straße |
1973 | Gründung der Bergischen Trinkwasserverbund GmbH (BTV) |
1975 | Bau der Wassertürme Lichtscheid und Nächstebreck |
1985 |
Fertigstellung Große Dhünn-Talsperre mit dem Wasserwerk Dabringhausen |
1986 | Bau des Wasserturms Hatzfeld |
1988 |
AVU übernimmt Wasserwerk Volmarstein von den WSW |
2013 | Übernahme der Trinkwasserversorgung durch die Stadt Wuppertal, Verbleib der Betriebsführung Wasserwerke, Transportleitungen und Verteilnetz bei den WSW |
Die Wurzeln der 1948 gegründeten Wuppertaler Stadtwerke reichen bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. Als Zentrum der Frühindustrialisierung entstand im Wuppertal schon früh eine Infrastruktur für Straßenbeleuchtung, Energieversorgung, Trinkwasser und Verkehr. Besonders die Städte Elberfeld und Barmen investierten in innovative Lösungen der öffentlichen Daseinsvorsorge wie Elektrizitätswerke, Fernwärmeversorgung und die Schwebebahn.
Gaslampen und Dampfturbinen
1838 führte Elberfeld die Beleuchtung öffentlicher Straßen und Plätze mit Gaslampen ein - der Beginn der öffentlichen Energieversorgung. Elberfeld war außerdem 1887 die erste preußische Großstadt mit kommunaler Stromversorgung. Barmen folgte ein Jahr später. Das erste kommunale Gaswerk gab es dort schon 1845. Fernwärme wurde in Wuppertal erstmals 1908 genutzt. Sie wurde aus der Müllverbrennungsanlage Klingelholl ausgekoppelt. Außer Barmen und Elberfeld verfügten auch die bis zur Gründung Wuppertals im Jahr 1929 selbständigen Städte Ronsdorf, Cronenberg und Langerfeld über eigene Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke.
Dass die Gründungsväter der Verkehrs- und Versorgungsbetriebe im Wuppertal innovativ waren und vorausschauend dachten, beweist nicht nur die Schwebebahn. Das Heizkraftwerk Elberfeld erhielt 1900, als erstes Kraftwerk auf dem Kontinent, Dampfturbinensätze mit je 1 Megawatt Leistung, die die damals üblichen Kolbendampfmaschinen ersetzten. 1911 nahm Barmen die erste deutsche Ferngasversorgung mit Kokereigas aus Hamborn in Betrieb.
Talsperren und Wasserwerke
Die Städte Elberfeld und Barmen schufen bereits vor 1900 mit der Gründung ihrer kommunalen Wasserwerke die Grundlage der heutigen Trinkwasserversorgung Wuppertals. Elberfeld bekam sein Trinkwasser aus dem heute noch existierenden Wasserwerk in Düsseldorf-Benrath. Barmen baute zunächst die Obere Herbringhauser Talsperre und später die Kerspe-Talsperre. Außerdem erhielten die Menschen in Barmen Trinkwasser aus dem Wasserwerk Volmarstein an der Ruhr.
Bergbahn, O-Bus, Schwebebahn
Die Geschichte des öffentlichen Personennahverkehrs in Wuppertal begann 1874 mit der Pferdeeisenbahn Barmen-Elberfeld. 1894 fuhr die erste elektrische Straßenbahn zwischen den Stationen Alter Markt und Heckinghausen. Im selben Jahr wurde die Barmer Bergbahn, die erste elektrisch angetriebene Zahnradbahn der Welt, auf der Strecke Clef – Toelleturm in Betrieb genommen.
Wichtigstes Verkehrsmittel war und ist jedoch die Schwebebahn. 1898 wurde mit dem Bau der Strecke begonnen. Die erste Teilstrecke Kluse - Vohwinkel wurde 1901 für den öffentlichen Fahrgastverkehr freigegeben. Der östliche Streckenabschnitt Kluse – Oberbarmen folgte 1903.
Zwischenzeitlich gab es auch O-Bus-Linien in Wuppertal. Das Straßenbahnnetz wurde nicht nur für die Personenbeförderung genutzt, sondern auch für Güterverkehr, unter anderem um Kohle zum Heizkraftwerk Barmen zu transportieren.
Kanalbau und Klärwerk
Ab circa 1875 begannen die Wupperstädte mit dem Bau eines Kanalnetzes. Hauptproblem waren damals häufige Hochwassersituationen, die zu großen hygienischen Problemen infolge der vielen Sickergruben mit Fäkalien führten. Man begann mit der Verlegung von Kanalleitungen für Regenwasser. In den Jahren 1890-94 wurde ein Hauptentwässerungskanal entlang der Wupper gebaut. Ein zweiter Hauptkanal diente zur Abführung des Schmutzwassers von Privatgrundstücken. Die höher gelegenen Stadtbezirke konnten erst ab circa 1900 an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen werden. Das städtische Klärwerk Buchenhofen ging 1906 in Betrieb. Es wurde später von der Wupper-Talsperren-Genossenschaft ausgebaut, dem Vorläufer des Wupperverbands.