Das LoRaWAN-Funknetz kann uns helfen, zukünftig Störungen im Stromnetz schneller zu beseitigen. Mit einem neuen System wollen wir unser Mittelspannungsnetz effizienter überwachen. Die 10.000-Volt-Mittelspannungsebene verbindet die Umspannwerke mit dem Niederspannungsnetz, über das die elektrische Energie zu den Endabnehmern gelangt. Zum Mittelspannungsnetz gehören 1650 Netzstationen, die an einem Versorgungsstrang wie Perlen an einer Schnur aufgereiht sind. Über jede Ortsnetzstation wird ein nachgelagertes Niederspannungsnetz versorgt, an dem die Haushalte angeschlossen sind.
Bei einer Störung in einem solchen Versorgungsstrang kann es zur Versorgungsunterbrechung von mehreren Straßenzügen sowie mehreren hundert Haushalten und Gewerbebetrieben kommen. Für die Störungsbeseitigung müssen zunächst die Kurzschlussanzeiger in den betroffenen Netzstationen ausgewertet werden. Im Ausschlussverfahren kann so der fehlerhafte Netzbereich identifiziert und durch Umschaltungen die Versorgung wieder hergestellt werden. Für die Fehlersuche muss allerdings ein Techniker des Entstörungsdienstes die Anzeiger in den Stationen vor Ort ablesen. Das kostet Zeit.
Mit der LoRaWan-Technologie lässt sich die Fehlersuche minimieren
Dieser Zeitaufwand bei der Entstörung soll zukünftig entfallen. Mit Hilfe der LoRaWAN-Technologie können wir im Rahmen der Fehlersuche die Kurzschlussinformationen direkt an die Verbundleitwarte und den Entstörungsdienst übertragen. Dadurch lassen sich Unterbrechungszeiten für unsere Kunden wesentlich minimieren. Ein Vorteil von LoRaWAN ist dabei auch, dass die Übertragung der Information unabhängig vom Stromnetz funktioniert, da die Sender über eigene Batterien verfügen. Wir gehen davon aus, dass die Versorgungsunterbrechungszeiten auf diese Weise um bis zu 30 Prozent reduziert werden können.