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Unternehmen

Digitale Wasserlecksuche im Kleingarten

Die WSW unterstützen mehrere Wuppertaler Kleingartenvereine dabei, sparsam mit Trinkwasser umzugehen. Dafür werden die Wasserzähler über das LoRaWAN-Funknetz laufend überwacht. Bei dem Kleingartenverein Am Missionsberg auf der Hardt konnte auf diese Weise bereits ein unnötiger Wasserverbrauch aufgespürt und die Ursache beseitigt werden.

Das Projekt ist Anfang September gestartet und befindet sich noch in der Testphase. „Wir hatten selbst nicht erwartet, dass sich der Nutzen der neuen Technik so schnell erweist“, sagt Sören Högel, Leiter Digitale Lösungen bei den WSW. Die Idee der Digitalexperten von den Stadtwerken bestand darin, eine Möglichkeit anzubieten, private Trinkwassernetze besser zu überwachen. Kommt es dort zu unbemerkten Wasserverlusten durch Leckagen oder Ähnliches, trägt der Eigentümer die Kosten. Und die können hoch sein, wenn eine undichte Leitung längere Zeit unentdeckt bleibt. Die Zuständigkeit der WSW endet am Zähler. Der Wasserverbrauch gehört bei den Kleingärtnern zu den großen Ausgabenposten. Das Angebot der WSW stieß daher bei den Vereinen sofort auf Interesse.

Bernhard Ruetsch, Vorsitzender des Kleingartenvereins Am Missionsberg, war von der Idee gleich begeistert. Aus einem praktischen Grund: Der Zähler befindet sich in einem Schacht am Eingang zur Kleingartenanlage. „Dort klettere ich einmal im Monat hinein, um den Zähler abzulesen. Besonders im Winter ist das kein Vergnügen“, berichtet er. Diese Arbeit entfällt nun. Die Verbrauchsdaten werden jetzt automatisch vom Zähler über das LoRaWAN zu den WSW gefunkt. Bernhard Ruetsch kann sie dann bequem auf seinem Smartphone oder am Rechner zu Hause ablesen. Auf einem so genannten Dashboard kann er in einer Grafik tagesaktuell genau erkennen, wann wieviel Wasser verbraucht wurde.

So bemerkte er auch schnell, dass Mitte September der Wasserverbrauch plötzlich innerhalb eines Tages um das Vierfache gestiegen war. Er machte sich auf die Suche nach der Ursache und wurde in einem der Kleingärten fündig. „Ein Pächter hatte einfach vergessen, seinen Wasserhahn nach Benutzung wieder abzudrehen“, berichtet Bernhard Ruetsch. Die neue Technik hatte sich damit schnell bewährt. Die geringe monatliche Gebühr, die der Verein für die digitale Überwachung an die WSW zahlt, ist gut angelegtes Geld, findet der Vereinsvorsitzende.

Mit dem LoRaWAN verfügen die WSW über eine digitale Infrastruktur, die für unterschiedliche Anwendungen genutzt werden kann. LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“. Dieses Funknetz ermöglicht ein sehr effizientes Senden von Daten über lange Strecken. Die WSW nutzen es, um Daten aus ihrem Strom- sowie dem Wassernetz zu übertragen. Auch die AWG funkt Daten zum Füllstand von Altglascontainern über das LoRaWAN der WSW. Vor gut einem Jahr sind die WSW gemeinsam mit ihrem Partner Engie Deutschland mit dem ersten digitalen Infrastrukturprojekt zur Straßenbeleuchtung im Quartier Schöller-Dornap gestartet. „Unser Ziel war es von Anfang an, unsere digitale Infrastruktur im Sinne der Smart-City-Strategie der Stadt Wuppertal auch anderen Anwendern zur Verfügung zu stellen“, berichtet Sören Högel. Er kann sich weitere Nutzer für die Trinkwassernetz-Überwachung vorstellen, wie etwa Sportvereine oder Freibäder. „Die Technik ist einfach umzusetzen und bietet Schutz vor Wasserverschwendung und unerwartet hohen Gebührenrechnungen“, sagt er. Interessenten können sich gerne bei den WSW unter der E-Mail-Adresse digital@wsw-online.de melden.

Alle Infos zu den Digitalisierungsprojekten der WSW findet man auf wsw-online.de/wsw-digital/.

 

WSW DIGITAL

Die öffentliche Infrastruktur wird immer digitaler: Stromzähler versenden online Verbrauchsdaten, mobile Apps informieren in Echtzeit über Abfahrzeiten und Störungen im Busverkehr – um nur zwei Beispiele zu nennen. Die WSW sehen sich aber nicht nur als Versorger und Betreiber des Nahverkehrs in Wuppertal, sondern als digitalen Infrastrukturdienstleister. In dieser Funktion ist es Ziel der WSW, die Daseinsvorsorge für eine digitale und klimaneutrale Zukunft bereitzustellen.

Dazu müsse sowohl physische Infrastrukturen (wie LoRaWAN, WLAN und Glasfaser) zur Übertragung von Daten als auch digitale Infrastrukturen (wie digitale Plattformen) zur Zusammenführung und Verknüpfung der Daten, errichtet und betrieben werden. Sie bilden die Grundlage zur Entwicklung von smarten Lösungen in Bereichen wie beispielsweise zur Straßenbeleuchtung oder Abfallentsorgung. Zusammengefasst werden die Projekte unter „WSW Digital“, das als ganzheitliches Konzept einen Beitrag zur Smart City-Strategie der Stadt Wuppertal darstellt.