Im Klimaschutzprojekt „AutoFlex“ entwickeln die WSW gemeinsam mit der Bergischen Universität, dem Forschungsinstitut Neue Effizienz und weiteren Projektteilnehmern aus der Praxis einen dynamischen Stromtarif, der die Preisschwankungen von der Strombörse an die Endkunden weitergibt. Nun werden Privathaushalte und Gewerbetreibende gesucht, die sich als Testkunden an dem Forschungsvorhaben beteiligen möchten.
Seit November 2019 arbeiten die WSW Energie & Wasser AG, die Bergische Universität Wuppertal und die Neue Effizienz gemeinnützige GmbH im Forschungsprojekt „AutoFlex – Automatisierte und standardisierte Einbindung von Flexibilitätsoptionen privater und gewerblicher Verbraucher“ zusammen. Dabei geht es um die Entwicklung und Umsetzung eines dynamischen Stromtarifs, das heißt eines Tarifs, bei dem der Preis pro Kilowattstunde nicht festgelegt ist, sondern die Preisschwankungen von der Strombörse weitergegeben werden. Ein Grund für die Schwankungen sind die Erneuerbaren Energien, deren Einspeisung oft vom Wetter abhängt. Für gewöhnlich sinken die Strompreise, wenn bei viel Sonne oder Wind die Photovoltaikanlagen und Windräder viel Energie produzieren. Wer dann einen dynamischen Stromtarif hat, kann diese niedrigeren Preise für Stromverbräuche zuhause oder im Betrieb nutzen, die nicht unbedingt zu einem bestimmten Zeitpunkt laufen müssen, beispielsweise das Laden eines E-Fahrzeugs oder das Betreiben einer Wärmepumpe. Finanziert wird das Forschungsprojekt aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Durch eine automatisierte Steuerung werden diese flexiblen Prozesse in Zeiten verlagert, in denen der Strom besonders günstig ist. Dadurch wird die vermehrte Nutzung der Erneuerbaren Energien gefördert, denn der erzeugte Strom wird genau dann verbraucht, wenn er auch produziert wird. Dynamische Stromtarife bieten somit eine Möglichkeit, die Energiewende zu unterstützen und die Rolle des Verbrauchers am Strommarkt zu stärken. Nach anderthalbjähriger Laufzeit sind bereits einige Gewerbebetriebe und Privathaushalte dabei, ihre Verbräuche zu verschieben und zu sehen, wie das in ihren Alltag passt. Nun werden weitere Testverbraucher gesucht.
Für die Teilnehmer ergibt sich die Möglichkeit, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und mit geringem Aufwand einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten. Sie erhalten außerdem eine kostenlose Messung ihrer energieintensiven Prozesse und bekommen dadurch einen Einblick in ihre alltäglichen Stromverbräuche. Langfristig kann durch einen dynamischen Stromtarif sogar mit der Senkung der Stromkosten gerechnet werden.
Wer sich als Verbraucher an dem Forschungsprojekt beteiligen möchte, kann sich an Eva-Maria Goertz von der Neuen Effizienz unter Tel. (0202) 96 35 06-13 oder E-Mail goertz@neue-effizienz.de wenden Weitere Informationen zu „Autoflex“ gibt es auf www.wsw-online.de/autoflex/.