Die historische Schwebebahn-Wagenhalle in Wuppertal-Vohwinkel muss erneuert werden. Auf Einladung der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) informierte sich gestern, am 27. Mai, der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, Oliver Krischer, bei einem Besuch der Wagenhalle über die Pläne.
Die Planung für den Neubau der Schwebebahn-Wagenhalle im Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel nimmt Fahrt auf: Nach der Vorstellung des Bauprojekts bei der Bezirksvertretung in Vohwinkel am vergangenen Donnerstag informierten die Wuppertaler Stadtwerke gestern bei einem Ortstermin in der historischen Wagenhalle NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer über ihre Pläne, die aktuell noch unter Vorbehalt stehen. Ebenfalls dabei waren Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Susanne Brambora-Schulz, Geschäftsführerin der BUGA Wuppertal und Jochen Braun, Ressortleiter „Bauen und Wohnen“.
Im Gespräch mit WSW-Arbeitsdirektor Markus Schlomski und WSW mobil Geschäftsführerin Sabine Schnake sowie Christian Kindinger, Leiter Technik Verkehr und Betriebsleiter Schwebebahn bei den WSW, ging es neben gestalterischen Aspekten vor allem um die funktionalen und betrieblichen Anforderungen an eine neue Wagenhalle, aber auch um Herausforderungen und Möglichkeiten der Finanzierung des Bauvorhabens.
Notwendig wird die Erneuerung, weil das Tragwerk der jetzigen Wagenhalle, ein bedeutendes Relikt aus der Ära des Kaiserwagens, nach mehr als 120 Jahren das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Zudem entspricht die Wagenhalle nicht mehr den Anforderungen eines modernen Schwebebahnbetriebs. „An einem Neubau der Wagenhalle geht kein Weg vorbei“, betonte WSW mobil Geschäftsführerin Sabine Schnake gegenüber Krischer. „Nur durch eine Erneuerung der Halle können die Wuppertaler Stadtwerke auch künftig einen zuverlässigen Betrieb der Schwebebahn gewährleisten.“
Der Minister zeigte sich beindruckt von den geplanten Maßnahmen: „Die Schwebebahn ist nicht nur weltweit bekannt und touristisches Highlight der Stadt, sondern auch wesentlicher Bestandteil der Mobilitätswende. Nachdem in den vergangenen Jahren das Schwebebahn-System mit Mitteln des Bundes und Landes erneuert und barrierefrei ausgebaut wurde, ist es nun erforderlich die für weitere Taktverdichtungen notwendigen Abstell- und Werkstattkapazitäten herzustellen."
Die derzeitigen Pläne sehen zwei Bauphasen vor. Die erste Phase umfasst den Bau eines neuen Umspannwerks, einer Gasstation und des Instandhaltungsbereichs der neuen Wagenhalle.
Die zweite Bauphase, wird den Abriss und Neubau der Wagenhalle beinhalten. Dies wird eine Betriebsunterbrechung der Schwebebahn von voraussichtlich zwölf bis 15 Monaten nach sich ziehen. Diese Unterbrechung ist notwendig, da die Wagenhalle sowohl als Stellplatz als auch als Werkstatt für die Schwebebahnwagen dient. Klar ist, dass der Betrieb der Schwebebahn während der BuGa 2031 gewährleistet wird.
Die genannten Pläne basieren auf einer Machbarkeitsstudie. „Die Ausschreibung eines Generalplaners läuft, und erst mit dessen Auswahl können die endgültigen Planungen beginnen, was voraussichtlich im Herbst geschehen wird“, erklärte WSW-Betriebsleiter Christian Kindinger. Klar sei aber auch, „dass wir das Projekt wird mit größter Sorgfalt und Voraussicht angehen werden.“