AWG und WSW sparen mit neuer Anlage am Westring schädliche CO2-Emissionen und schonen Ressourcen.
Am Donnerstag, 23. November 2023, ist der symbolische erste Spatenstich für die Bodenrecyclinganlage (BRA) am Westring in Vohwinkel erfolgt. Ein klares Zeichen, dass das Gemeinschaftsprojekt von AWG und WSW endlich Realität werden kann.
In der Anlage wird der Bodenaushub, der auf WSW-Baustellen im Kanal- und Versorgungsbereich anfällt, wiederaufbereitet. Somit fallen umweltbelastende Entsorgungsfahrten zu zwischen 60 und 90 Kilomtern entfernt liegenden Deponien weg. Das hat eine jährliche Minderung der CO2-Emissionen von gut 75 Prozent zur Folge. Durch die Wiederverwendung des Bodenaushubs wird außerdem weniger Primärmaterial aus Steinbrüchen benötigt. Neben diesen wichtigen Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsaspekten schafft die AWG als Betreiber der Anlage außerdem neue Arbeitsplätze.
Dass das Projekt durchweg positiv besetzt ist, zeigt die Resonanz auf die gemeinsame Einladung der AWG-Geschäftsführung und des WSW-Vorstands zum Spatenstich: Neben dem AWG-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Jürgen Reese, dem WSW-Aufsichtsratsvorsitzenden Dietmar Bell nahmen auch Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Vertreter des Wuppertaler Umweltamts sowie der Vohwinkeler Bezirksbürgermeister Georg Brodmann und die Bezirksbürgermeisterin aus dem benachbarten Solingen Gräfrath, Dr. Ruth Anna Fischer-Bieniek, am symbolischen Akt teil.
Markus Hilkenbach, WSW-Vorstandsvorsitzender: „Die Bodenrecyclinganlage ist ein Projekt, in dem WSW und AWG erneut zeigen, wie gut sie bei den Themen Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zusammenarbeiten.“
Auf dem Grundstück am Westring, das die AWG von den WSW gepachtet hat, sind abgesehen vom symbolischen Akt auch schon einige ganz reale vorbereitende Tiefbauarbeiten erfolgt. AWG-Prokurist und BRA-Geschäftsführer Frank Schlenz: „Ich freue mich sehr, dass wir die Anlage endlich bauen können. Durch die Wiederverwendung des recycelten Aushubs können wir jährlich den Ausstoß von circa 5.500 Tonnen CO2 vermeiden.“ Er hofft, dass die BRA bereits Anfang 2025 in Betrieb gehen kann. Das Investitionsvolumen der AWG beläuft sich auf mehr als 12 Millionen Euro.
Im Anschluss an die Bebauung wird die AWG in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Wuppertal Pflanz- und Begrünungsmaßnahmen am äußeren Rand des Betriebsgeländes am Westring vornehmen.
Fakten, Zitate und Daten zur BRA:
Fakten:
In Wuppertal werden pro Jahr auf etwa 700 WSW-Baustellen insgesamt gut 86.000 m³ Bodenaushub aus- und wieder eingegraben: 41.000 m³ im Kanalbau und 45.000 m³ im Versorgungsbereich. Derzeit wird der Aushub aus Wuppertal größtenteils zur Entsorgung per LKW zu Deponien gefahren, die zwischen 60 und 90 Kilometern entfernt liegen. Neues Füllmaterial für die Baustellen muss aus Steinbrüchen nach Wuppertal transportiert werden.
Durch die Bodenrecyclinganlage am Westring wird die Zahl der Deponie-Fahrten samt CO2-Emissionen, Treibstoff- und Deponiekosten deutlich verringert. WSW und AWG gehen davon aus, dass circa 80 Prozent des Gesamtbodenaushubs verwertbar und somit in so genannten Linienbauwerken (technische Bauwerke im Straßenbau) wieder einsetzbar sind. Nur der nicht wiederverwertbare Restaushub muss dann noch zur Deponie transportiert werden. Übrigens wird dieser nicht verwertbare Restaushub erst gar nicht zum Westring gefahren, sondern direkt von der jeweiligen Baustelle zur Deponie gebracht und dort vorschriftsmäßig entsorgt.
Zitate:
Klaus Jürgen Reese, AWG-Aufsichtsratsvorsitzender:
„Mit der Bodenrecyclinganlage wird die AWG den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht. Und abgesehen vom hohen Nachhaltigkeitswert der Anlage werden wir dort auch neue Arbeitsplätze schaffen.“
Conrad Tschersich und Sascha Grabowski, AWG-Geschäftsführung:
„Im Sinne der Kreislaufwirtschaft übernehmen wir mit der Bodenrecyclinganlage einen weiteren wichtigen Aufgabenbereich in der Abfallverwertung.“
Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister: „Mit der Umsetzung der Bodenrecyclinganlage setzten WSW und AWG gemeinsam ein positives Signal für zirkuläres Wirtschaften in Wuppertal.“
Daten:
- Grundstücksfläche insgesamt: 18.819 m², davon Nutzfläche: 15.000 m²
- Es handelt sich um das ehemalige Areal der Wasserversorgung Wuppertal (Behälter Bolthausen). Das Grundstück der WSW Energie & Wasser AG ist Teil des Gewerbegebiets Westring. Die AWG ist Pächter des Grundstücks.
- Betreiber der Bodenaufbereitungsanlage am Westring ist die BRA als 100-prozentige Tochtergesellschaft der AWG, die dort die folgenden Maschinen bzw. Techniken einsetzen wird:
- einen Grobstücksizer, der grobe Anlieferungen wie zum Beispiel Asphaltschollen in eine Grob- und Feinfraktion trennt
- eine mobile Doppeldeck-Siebmaschine, die Aushub in unterschiedlicher Körnung liefert
- ein mobiler Zerkleinerer, der Körnung 0/45 für den Straßenbau (STS/FSS) liefert
- eine Flüssigbodenmischanlage. - Das Grundstück gehört zum Gewerbegebiet Westring mit schneller Anbindung an die A 46 (Haan Ost). Der Verkehr auf und vom Gelände führt somit nicht durch Vohwinkel, sondern ohne Umwege auf die Autobahn. Um Verschmutzungen der Fahrbahn auf dem Westring zu vermeiden, gibt es auf dem Gelände eine Reifenwaschanlage.
- Mit Blick auf das benachbarte Solingen hat die AWG die Pläne für die BRA modifiziert, unter anderem eine dritte Lärmschutzwand und geänderte Betriebszeiten des mobilen Zerkleinerers eingeplant. Außerdem werden die Lagerstätten überdacht, unter anderem, um je nach Witterung Staubentwicklung zu vermeiden.
- Ergänzend zu den Auflagen der Stadt Wuppertal zur Wiederaufforstung des Geländes hat die AWG Ende des vergangenen Jahres an der Stadtgrenze zum benachbarten Solingen-Gräfrath im Bereich der Korkenziehertrasse mehr als 20 Bäume gepflanzt. Die Bepflanzungsaktion erfolgte in Kooperation mit den Technischen Betrieben Solingen, dem Landesbetrieb Straßen NRW und der Solinger Bezirksvertretung Gräfrath.
- In Abstimmung mit der Bezirksvertretung Vohwinkel ist eine ähnliche Pflanzaktion auch in dem Wuppertaler Stadtteil geplant.