Die WSW hat einen Käufer für das Heizkraftwerk Elberfeld gefunden. Der WSW-Aufsichtsrat hat dem Verkauf am Freitag zugestimmt. Das Gelände samt Bauten wird an einen externen Investor veräußert, der den Standort entwickeln will. Damit bleibt einer der traditionsreichsten Industriestandorte Wuppertals mit neuer Nutzung in seiner Grundstruktur erhalten.
Das Kraftwerk an der Kabelstraße ging 1900 in Betrieb und war mit seiner 1000 Kilowatt starken Parsons-Dampfturbine damals eines der modernsten Kraftwerke auf dem europäischen Kontinent. Es produzierte Strom nicht nur für Industrie und Privathaushalte, sondern auch für Schwebebahn und Straßenbahn. Ab 1927 kam die Produktion von Fernwärme hinzu. Das Heizkraftwerk wurde mehrfach modernisiert und umgebaut.
Das jetzige Gebäude stammt in wesentlichen Teilen aus den 1960-er Jahren. Die meiste Zeit wurde hier Kohle verstromt, in den Jahren 1971 bis 1981 stellte die WSW den Betrieb jedoch auf Erdgas als Brennstoff um. Danach wurde bis zur Stilllegung wieder Kohle verstromt. Stadtbildprägend ist der 198 Meter hohe Schornstein, der bis heute das höchste Bauwerk Wuppertals ist. Mit dem Bau einer neuen Fernwärmeleitung vom AWG-Müllheizkraftwerk ins Tal konnte die WSW das Heizkraftwerk Elberfeld 2018 stilllegen. Die neue Talwärme wird nun im AWG-Kraftwerk auf Korzert und im Heizkraftwerk Barmen produziert.