Wasseraufbereitung in Wuppertal: Verfahren und Techniken

Wie wird das Wasser in Wuppertal aufbereitet?

Die Wasseraufbereitung des Wuppertaler Trinkwassers folgt einem mehrstufigen Prozess, der exakt auf die Beschaffenheit des jeweiligen Rohwassers abgestimmt ist. Von der Entnahme aus Talsperren und aus Rheinuferfiltratbrunnen bis hin zur Verteilung durchläuft das Wasser verschiedene Reinigungsstufen, die sicherstellen, dass Sie jederzeit sauberes und sicheres Trinkwasser erhalten.

Sicherstellung der Qualität von Wuppertals Trinkwasser

Durch die detaillierte Betrachtung und ständige Überwachung jeder einzelnen Aufbereitungsstufe wird sichergestellt, dass das Trinkwasser in Wuppertal nicht nur den höchsten Qualitätsstandards entspricht, sondern auch geschmacklich überzeugt. Für weitere Informationen zur Wuppertaler Trinkwasserqualität und der Wasserverteilung in Wuppertal besuchen Sie gerne die jeweiligen Informationsseiten. Uns liegt nicht nur die Qualität des Wassers am Herzen, sondern auch der verantwortungsbewusste Umgang mit dieser lebenswichtigen Ressource. Selbstverständlich ist nicht nur die Bereitstellung von Trinkwasser von Bedeutung, sondern auch eine effiziente und umweltfreundliche Abwasserbehandlung. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) setzen auf fortschrittliche Technologien zur Abwassertrennung, um sicherzustellen, dass das Wasser, welches wir der Natur zurückgeben, hohen Standards entspricht. Dieser Prozess schützt nicht nur unsere lokalen Gewässer, sondern trägt auch wesentlich zum Umweltschutz bei.

Die Aufbereitungsverfahren der Wasserwerke für Wuppertal

Wir bereiten das Wasser für Wuppertal in drei Wasserwerken auf: Im Wasserwerk Herbringhausen, im Wasserwerk Dabringhausen und im Wasserwerk Benrath. Die genauen Aufbereitungsverfahren werden unten beschrieben.

Wasserwerk Herbringhausen: Die Aufbereitungsschritte

Rohwasserpumpwerk

Über ein Rohwasserpumpwerk gelangt das Talsperrenwasser zuerst in die Mikrosiebanlage. Danach gelangt das Rohwasser über das natürliche Gefälle in die darauffolgenden Aufbereitungsanlagen/-stufen.

Siebtrommelanlage

Die Siebtrommelanlage vermag die nachfolgenden Verfahrensstufen zu entlasten, indem grobe Schmutzstoffe über 35 µm Durchmesser an Edelstahlnetzen abfiltriert werden.

Entstabilisierung/Reaktionsbecken

Dem Rohwasser wird ein Flockungsmittel beigemischt. Dieses Mittel soll die „kleineren“ Schwebstoffe zu größeren Flocken (Makroflocken) zusammenfügen, damit diese auch herausgefiltert werden können. Um die Wirksamkeit des Flockungsmittels zu unterstützen, können zusätzlich Kohlensäure und Ozon zugesetzt werden.

Agglomeration

In der Agglomeration wird dem Flockungsmittel die Zeit gegeben zu reagieren.

Filterstufe 1 (Flockenfiltration)

An dieser Stelle werden über zwei Filtermaterialien (Hydroantrazit und Quarzsand) die gebildeten Flocken zurückgehalten/herausgefiltert.

Reaktionsbehälter

In dem Behälter wird dem Rohwasser Ozon zugesetzt. Die Ozonisierung von Wasser ist eine Form der Desinfektion, wodurch Bakterien, Pilze und Algen im Wasser abgetötet werden.

Filterstufe 2, Adsorption

Die Filterstufe 2 ist mit Aktivkohle bestückt und befreit das Rohwasser von den Reaktionsprodukten der Ozonbehandlung. Überschüssiges Ozon wird zu Sauerstoff umgesetzt.

Filterstufe 3

In der Filterstufe 3 wird das natürlicherweise extrem weiche und zu kohlensäurehaltige Wasser leicht aufgehärtet und weitestgehend entsäuert. Dies geschieht durch Überströmen eines natürlichen Kalksteinmaterials.

Das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht wird schließlich durch die Dosierung von Kalkwasser eingestellt.

Doch bevor das Trinkwasser in den Reinwasserbehälter gelangt, wird Chlordioxid zur Schutzdesinfektion zugegeben. 

Reinwasserbehälter

Der Aufbereitungsprozess ist beendet und das Trinkwasser wird in dem Reinwasserbehälter zwischengelagert.

Reinwasserpumpwerk

Von hier wird das Trinkwasser in verschiedene Richtungen über das Verteilnetz bis zum Wasserhahn des Bürgers verteilt und es besteht die Möglichkeit, ggf. die Schutzdesinfektion aufzufrischen.

Wasserwerk Dabringhausen: Die Aufbereitungsschritte

Rohwasserpumpwerk

Über das Rohwasserpumpwerk wird das Rohwasser, in das das Wasserwerk gepumpt. Das Pumpwerk befindet sich an der Talsperre.

Siebtrommelanlage

In der Trommelanlage werden die „groben“ Schmutzstoffe über 35 µm Durchmesser durch ein Edelstahlnetzfilter herausgefiltert.

Entstabilisierung/Reaktionsbecken

Hier wird dem Rohwasser ein Flockungsmittel beigemischt. Dieses Mittel soll die „kleineren“ Schwebstoffe zu größeren Flocken zusammenfügen, damit diese auch herausgefiltert werden können. Zur Unterstützung des Flockungsprozesses wird dem Wasser Kohlensäure und Kalkwasser zugesetzt. Des Weiteren wird Ozon zugegeben.

Agglomeration

In der Agglomeration wird dem Flockungsmittel die Zeit gegeben zu reagieren.

Filterstufe 1

An dieser Stelle werden über zwei Filtermaterialien (Hydroantrazit und Quarzsand) die gebildeten Flocken zurückgehalten/herausgefiltert.

Reaktionsbehälter

In dem Behälter wir dem Rohwasser Ozon zugesetzt. Die Ozonisierung von Wasser ist eine Form der Desinfektion, wodurch Bakterien, Pilze und Algen im Wasser abgetötet werden.

Nach dem Behälter kann dem Wasser Flockungsmittel und Kohlensäure zugeführt werden.

Filterstufe 2

Die Filter der Filterstufe 2 sind mit Aktivkohle und Jurakalk bestückt.

Die Aktivkohle befreit das Rohwasser von den Reaktionsprodukten der Ozonierung. Überschüssiges Ozon reagiert zu Sauerstoff und wird so aus dem Rohwasser wieder entfernt. Anschließend fließt das Rohwasser durch eine Schicht aus natürlichen Kalksteinmaterial (Jurakalk) und wird etwas aufgehärtet. Bevor das Trinkwasser in den Reinwasserbehälter gelangt, wird Chlordioxid zur Schutzdesinfektion zugegeben. Zur pH-Wert Regulierung kann bei Bedarf auch Kalkwasser beigemengt werden.

Reinwasserbehälter

Der Aufbereitungsprozess ist beendet und das Trinkwasser wird in dem Reinwasserbehälter zwischengelagert.

Reinwasserpumpwerk

Bevor das Trinkwasser das Wasserwerk über das Reinwasserpumpwerk verlässt und nach Wuppertal gepumpt wird, bekommt es noch eine geringe Schutzdesinfektion mit Chlordioxid.

Wasserwerk Benrath: Die Aufbereitungsschritte

Rohwassereingang

Als Rheinuferfiltrat wird das Rohwasser von der Gewinnungsanlage (Auf dem Grind) über Brunnenpumpwerke ins Wasserwerk gefördert.

Physikalische Entsäuerung

Das gesamte Rohwasser wird nun der physikalischen Entsäuerung zugeführt. Dort wird es mit Sauerstoff angereichert und das Kalkkohlensäuregleichgewicht wird durch Entfernung von überschüssigem CO₂ eingestellt (Anhebung des pH-Wertes). 

Entsäuerungsbehälter

Im nachgeschalteten Entsäuerungsbehälter wird das entsäuerte Rohwasser zwischengelagert.

Anschließend wird ein Teilstrom den Reaktoren der Schnellentcarbonisierung zugeführt und ein weiterer Teilstrom im Bypass an den Reaktoren vorbeigeleitet.

Schnellentcarbonisierung

In der Schnellentcarbonisierung wird das entsäuerte Rohwasser teilenthärtet. Unter Zugabe von Kalkmilch fällt in den Reaktoren Calciumcarbonat aus und verbindet sich mit den Kristallisationskeimen (Quarzsand) zu Pellets.

Betriebsfilter

Die Betriebsfilter verfügen über zwei in Reihe geschaltete Filterstufen.

Bei der ersten Filterstufe handelt es sich um einen Mehrschichtfilter. Hier werden Trüb- und Schwebstoffe zurückgehalten. Die obere Schicht des Filtermaterials besteht aus Hydroanthrazit und die untere aus Quarzsand. Beim Filtermaterial der zweiten Filterstufe handelt es sich um Aktivkohle. Dort werden gelöste Wasserinhaltsstoffe adsorbiert und organische Stoffe entfernt.

Reinwasserbehälter

Am Ende des Aufbereitungsprozesses erfolgt vor Einleitung des Reinwassers in die Reinwasserbehälter eine Schutzdesinfektion mit Chlordioxid. Das Trinkwasser wird hier nur zwischengelagert.

Reinwasserpumpwerk

Bevor das Trinkwasser das Wasserwerk über das Reinwasserpumpwerk verlässt und nach Wuppertal gepumpt wird, kann im Bedarfsfall noch eine weitere Schutzdesinfektion mit Chlordioxid erfolgen.