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Alter Markt Höhne bis Wichlinghauser Straße / Barmen und Oberbarmen

Bau der Verlängerung des Entlastungssammlers Wupper (Wuppersammler)

Voraussichtliches Baustellenende
Mitte Januar 2026

Stadtbezirk
Barmen

Beschreibung
Die Wuppertaler Stadtwerke bauen im Auftrag des Eigenbetriebs Wasser und Abwasser Wuppertal die Verlängerung des Entlastungssammlers Wupper (ESW) und beginnen mit dem ersten Bauabschnitt der Verlängerung. Dieser reicht vom Alten Markt bis zum Parkplatz in Höhe des Pfälzer Steges, wird voraussichtlich in 2025 fertiggestellt sein und etwa 14 Millionen Euro netto kosten. Der zweite Bauabschnitt verläuft dann ab 2025 weiter bis zur Wichlinghauser Straße und wird voraussichtlich Ende 2027 abgeschlossen sein. Warum ist der Entlastungssammler Wupper überhaupt nötig? Wenn es regnet, nimmt das über die Straßen abfließende Regenwasser diverse Schadstoffe wie Schwermetalle, organische Verbindungen und Mikroplastik auf, transportiert diese über die Gullys in die Kanalisation und schließlich in die Wupper. Diese Schadstoffe gehören nicht in die Wupper, sie müssen dem Regenwasser vorher entzogen, einer Regenwasserbehandlungsanlage zugeführt und dort gereinigt werden. Das europäische Recht fordert für alle Gewässer in Europa bis 2027 einen guten ökologischen Zustand. Deutschland und das Land NRW haben diese Vorgabe im Wasserhaushaltsgesetz und Landeswassergesetz konkretisiert. Darin wird gefordert, dass verschmutztes Niederschlagswasser vor Einleitung in Gewässer einer Regenwasserbehandlung zuzuführen ist. Zum Bau von Regenwasserbehandlungsanlagen benötigt man viel Platz, den Wuppertal mit seiner beengten Tallage nicht hat. Daher hat sich die Stadt Wuppertal in den 90er Jahren zum Bau des Entlastungssammlers Wupper entschlossen. Der Entlastungssammler beginnt heute im Bereich Rutenbeck und endet nach etwa 10 Kilometern, entgegen der Fließrichtung, in der Busspur am Alten Markt in Barmen. Aktuell nimmt der Entlastungssammler nur das verunreinigte Regenwasser von Sonnborn bis zum Alten Markt in Barmen auf. Die östlichen Stadtbezirke Barmen und Wichlinghausen leiten bisher ungereinigtes Regenwasser in die Wupper. Um auch hier die gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können, werden der Eigenbetrieb Wasser und Abwasser Wuppertal und die Wuppertaler Stadtwerke, den vorhandenen Entlastungssammler nach Osten in Richtung Schwelm um etwa 1,5 Kilometer bis zur Wichlinghauser Straße zu verlängern. Die Verlängerung des Entlastungssammlers verläuft entlang der B7, in einer Tiefenlage von 9 bis 10 Metern. Der Innen-Durchmesser beträgt 2 Meter. Die Herstellung erfolgt mit einem unterirdischen Rohrvortrieb. An vier Stellen werden dazu Press- und Bergegruben erstellt. Hierzu und für zusätzliche Schächte sind Eingriffe in den Straßenkörper erforderlich, wo möglich werden aber Parkstreifen oder Busspuren genutzt. Welche verkehrlichen Einschränkungen entstehen? Der Verkehr wird an den einzelnen Baugruben in den entsprechenden Bauzeiten vorbeigeleitet, wobei es zu Einschränkungen kommen kann. Die zeitliche Zuordnung, wann genau an welcher Stelle gearbeitet wird, wird in Abstimmung mit der von WSW beauftragten Tiefbaufirma noch geplant. Details zum Fußgänger- und Radverkehr können erst nach entsprechenden Verkehrsterminen an den einzelnen Baustellen veröffentlicht werden. Welche Vorteile hat die Verlängerung des Entlastungssammlers Wupper? Mit der Weiterleitung des behandlungspflichtigen Regenwassers zur Kläranlage Buchenhofen werden die für die Wupper schädlichen Einleitungen von Schadstoffen aus den Bereichen Barmen und Wichlinghausen unterbunden. Damit hält Wuppertal die gesetzlichen Anforderungen auch in diesen Stadtteilen ein und hat die Möglichkeit, dafür einen Antrag auf Befreiung von der Abwasserabgabe an das Land NRW zu stellen. Die Starkregenereignisse am 29. Mai 2018 sowie am 14. und 15. Juli 2021 sind bei den meisten Wuppertalerinnen und Wuppertalern noch sehr präsent. Damals haben sich extrem große Wassermassen im Bereich der Talachse gesammelt und aufgestaut. Der Entlastungssammler hat ein Fassungsvermögen von über 40.000 m3. Durch die Verlängerung kommen nochmal ca. 4.700 m3 hinzu. Bei Starkregen kann das Regenwasser im Sammler aufgefangen, zwischengespeichert und gedrosselt in die Wupper abgegeben werden. Die Reduzierung des Gefährdungspotentials durch Starkregen wird durch die Verlängerung des Entlastungssammlers zukünftig auch für Barmen und Wichlinghausen gegeben sein. Der Schmutzwasserhauptsammler, der das Abwasser aus sämtlichen östlichen Stadtteilen inklusive Beyenburg transportiert, ist bereits heute stark ausgelastet. Durch die Verlängerung des Entlastungssammlers wird der Schmutzwasserhauptsammler wesentlich entlastet. Positiver Nebeneffekt: Zur Inspektion oder Sanierung des Hauptschmutzwassersammlers kann die Verlängerung des Entlastungssammlers als Umleitungskanal genutzt werden. Zusammengefasst: Der Entlastungssammler und seine geplante Verlängerung nach Osten leisten einen großen Beitrag zum Umweltschutz, die Gewässerqualität der Wupper wird nachhaltig verbessert und bei zukünftigen Starkregenereignissen wird auch das Überflutungsrisiko für Barmen und Wichlinghausen reduziert..

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